Benennung von Tierarten
Derzeit sind ungefähr 1,75 Millionen Tierarten mit einem Wissenschaftlichen Tiernamen benannt, wobei man mit weiteren ca 12 Millionen noch nicht benannten Tierarten rechnet.
Die Benennung von Tierarten wird dabei nach international vereinbarten Regeln durchgeführt, welche auf den schwedischen Naturwissenschaftler Karl von Linné(1707-1778) zurück gehen und seit dem 1. Januar 1757 für alle Organismen gilt.
Die wichtigsten Regeln der Nomenklatur sind dabei die Anwendung von latinisierten Namen welche binominal sind sowie die kursivschreibweise des Artnamens in gedruckten Texten.
Als Beispiel für die Nomenklatur nehmen wir z.B. die Honigbiene oder Apis mellifera.
Der erste Name, hier Apis bezeichnet gleichzeitig eine Gattung, also eine Gruppe eng verwandter Honigbienen.
Der latinisierte Name wird ergänzt durch den Erstbeschreiber der Art, oft nur als Abkürzung, sowie das Datum der Erstbeschreibung. Im Falle der Honigbiene dann Apis mellifera (L.1758).
Subspecies bekommen noch einen dritten Namen, werden also trinominal benannt, im Falle der Honigbiene lautet der name einer Subspecies, der Italienerbiene, Apis mellifera ligustica.
Die Honigbiene ordnet sich folgendermaßen in die Ordnung der Species ein:
Reich(regnum) Animalia(Tiere)
Unterreich(subregnum) Metazoa(Vielzeller)
Abteilung(divisio) Bilateria(eigentliche Vielzeller)
Stamm(phylum) Arthropoda(Gliederfüßer)
Klasse(classis) Insecta, Hexapoda(Insekten)
Ordnung(ordo) Hymenoptera(Hautflügler)
Familie(familia) Apidae(Echte Bienen)
Gattung(genus) Apis
Art(species) Apis mellifera(Honigbiene)
Definition der Art
Was eine Art ausmacht kann unterschiedlich definiert werden, da es je nach Umstand notwendig ist, sich anders zu Orientieren.
Ein Paläontologe kann bei der Bestimmung der Arten anhand von Knochen ausgestorbener Tiere dabei z.B. nicht die gleichen Regeln anwenden, wie ein Biologe, der noch lebende Tiere erforscht.
Daher gibt es verschiedene Artkonzepte.
Das Biologische Artkonzept
Arten sind Gruppen natürlicher Populationen die sich miteinander fortpflanzen und durch Isolationsmechanismen reproduktiv von anderen Gruppen getrennt sind. Zentraler Gesichtspunkt ist hier die Fortpflanzungsgemeinschaft.
Das Phylogenetische Artkonzept
Zentraler Gesichtspunkt – Ableitung von einem gemeinsamen Vorfahren und Verwendung eindeutig diagnostizierbarer und relevanter Merkmale zur Bestimmung der Verwandtschaftsbeziehungen.
Das Phänetische (morphologische) Artkonzept
Zentraler Gesichtpunkt-Übereinstimmung in taxonomisch wichtigen Merkmalen.
Die 3 Organismenreiche
Durch Analyse der RNA von Ribosomen, hat man die Verwandschaftsbeziehung der Arten bestimmt und damit 3 Organismenreiche bestimmt und deren Verwandtschaft innerhalb der Reiche untereinander bestimmt.
Man unterscheidet hierbei das Reich der Archaea, welche in Extrem biotopen leben und heute von vielen Wissenschaftlern als das Ursprünglichste Reich angesehen werden, das Reich der Bacteria, welche als Bakterian bekannt sind, und das Reich der Eukaryota, der sogenannten „höheren“ Organismen, zu denen auch die Tiere gehören und die den Zellkern und die anderen Zellorganellen, also einen komplexeren Aufbau entwickelt haben.
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