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Wie alles begann…

Ein neues Leben

Stille. Es ist dunkel. Als die Uhr 10 schlug, gingen die Lichter aus. Das Selbe wie jeden Abend. Doch heute Nacht ist etwas anders. Heute ist es auch nicht die Stille des Schlafes, vielmehr eine gespannte Stille. Plötzlich, ein schwaches Leuchten, dann ein Schrei. Der Schrei einer Katze. Das Junge scheint der Ursprung des Lichtes zu sein. Bei näherem Betrachten sieht man die Eltern. Sie sitzen um das Neugeborene. Es sind Katzen. Große Katzen. Das Kind ist von einer leuchtenden Aura umgeben die langsam schwächer zu werden scheint.
Plötzlich, flutet grelles Licht den Raum.
Dies ist ein großer Käfig in einem Lagerraum! Es sind Katzen, große Katzen, schwarz wie die Nacht, schwarze Panther, die ihr Neugeborenes voller Liebe betrachten. Einer stellt sich schützend vor das Kind. Außerhalb des Käfigs öffnet sich eine Tür durch die ein Mann eintritt.
Er trägt einen schwarzen Seidenanzug. Direkt vor den Gitterstäben bleibt er stehen.
„Steht auf!!!“
Kurz darauf treten die beiden Gestaltwandler in menschlicher Form an die Gitterstäbe.
„Der Nachwuchs ist also endlich da? Sehr gut. Ich habe mich dafür entschieden, dass ihr das Kind behalten dürft.“
„Danke Herr!!!! Ihr seid zu großzügig!!!!!“ Die Mutter nimmt ihr Kind erleichtert auf den Arm.
„Das will ich wohl meinen! Ein Junges würde Rekordpreise erzielen. Ist es ein Junge oder ein Mädchen???“
„Ein Mädchen. Sie ist etwas ganz besonderes.“ Der drohende Unterton des Vaters war nicht zu überhören.
„Das glaube ich gerne. Nichtsdestotrotz müssen wir sie einer Kontrolle unterziehen. Der Tierarzt wartet schon.“
Der Mann im Anzug drückt einen Knopf auf einer Fernbedienung, woraufhin sich eine Tür im hinteren Bereich des Geheges öffnet.
Herein kommt ein kräftig gebauter Wärter. Der linke Arm durch ein Cyberimplantat ersetzt. Mit ruckhaften Bewegungen nähert er sich der Mutter. Eine metallene Stimme sagt „Das Kind!“ woraufhin der Wärter die Arme ausstreckt. Widerwillig reicht die Mutter ihm das Kind.
Dann zieht sich der Wärter langsam rückwärts wieder zurück. Nachdem er durch die Tür ist schließt diese sich wieder.
Der Mann im Seidenanzug grinst gelassen und meint nur: „Gut gemacht meine Kleinen! Wenn ihr euch benehmt geht es viel schneller.“
Die beiden drehen sich um und verwandeln sich im gehen zurück.
Der Mann im Anzug verlässt daraufhin den Raum und das Licht geht wieder aus.
Wieder Stille…
Eine lange gefährliche Stille…
Nach einer Ewigkeit geht das Licht wieder an und der Wärter legt ein kleines Bündel an der Tür nieder. Dann zieht er sich schnell wieder zurück und das Licht erlöscht.
Nachdem die Mutter ihr Kind im Mund zu einigen Matten getragen hat, beginnt sie es zu säugen.
Dann schläft sie erleichtert ein.

Eine lange Reise

Jahre sind vergangen.
Seit jener denkwürdigen Nacht kam es nur noch selten zu Trennungen der Familie.
Aus der kleinen Katze hat sich inzwischen ein junges Mädchen entwickelt, Merle.
Mit acht Jahren kommt sie gerade in die Pubertät.
Sie sitzt in Katzengestalt in einer Ecke. Schwere Gedanken plagen sie. Die Bemerkung ihrer Eltern sie müsse jetzt stark sein war merkwürdig.
Quietschen.
Die Türe öffnet sich. Der Wärter legt das Fleisch auf den Boden.
`Sehr gut. Das Essen wird mich auf andere Gedanken bringen!´
Ein Schrei!
Der Wärter klappt zusammen der Kopf landet neben ihm.
`Vater hat ihn getötet!!! Was bedeutet das???´
„Lauf kleines! Bleib hinter uns!“
Rennen.
Ein wahres Labyrinth eröffnet sich.
Doch dann, Licht!
„Da ist der Ausgang! Wir haben es geschafft!“
„Das hättet ihr wohl gerne. Ich wusste doch ihr führt etwas im Schilde.“
Der Mann von damals kommt aus einem Seitengang und stellt sich in den Weg.
Diesmal trägt er eine MilSpec-Panzerung. In den Händen hält er ein LMG.
„Kleines! Renn! Wir kommen nach sobald wir können!“
Zwei erwachsene Panther stürzen sich auf die wandelnde Mauer.
Merle nutzt die ihr so gebotene Chance und flüchtet durch den Ausgang.
Einige Salven ertönen und dann nichts mehr. Merle flieht durch verschiedene Bauruinen und verkriecht sich in einem Erdloch.

„Wie konnte es dazu kommen? Ich sagte doch ihr sollt immer zu zweit hinein gehen! Zum Glück war ich vorbereitet. Die paar Salven Gel-Muni haben sie außer kraft gesetzt. Wenn sie wieder wach sind hol mich. Dann werden wir ja sehen wie lange unser Zögling in ihrem geheimen Versteck bleibt!“
„Ja Sir, es tut uns leid Sir!“
Nachdem der Wachmann den Raum verlassen hat setzt der Mann im Anzug sich hin.
`Da ist man nun Chef eines Konzerns und nichts als Idioten umringen einen.
´
Zwei Minuten später klingelt das Com.
„Ja?“
Eine hektische Stimme antwortet: „Die beiden Monster sind jetzt wieder bei Bewusstsein. Sie können sie jetzt verhören.“

„Ihr wolltet also fliehen? Nach allem was ich für euch getan habe? Undankbarer Abschaum. Und jetzt denkt ihr wohl eure kleine ist in Sicherheit? Ich bin mir sicher ihr wisst wo sie ist. Und ich werde es aus euch heraus bekommen. Retro, bring mir das Silber.“
Ein hämisches Grinsen umspielt seinen Mund. Als Retro wieder in den Raum kommt hat er eine Silberplatte, mehrere Silberstangen und andere Silberutensilien wie Messer, Gabeln und Löffel dabei.
„So Retro. Du gibst ihnen jetzt etwas zu Essen. Aber da sie gefesselt bleiben müssen wirst du sie Füttern. Das Besteck hast du ja mitgebracht. Und danach, wenn sie sich weiterhin weigern uns den Aufenthaltsort ihrer Tochter zu verraten, dann lege sie gefesselt auf die Platte, damit sie schlafen können. Wir kommen dann morgen wieder und sehen ob sie gesprächiger geworden sind….“
„Natürlich Sir. Es wird mir ein Vergnügen sein.“
Nachdem der Mann im Anzug den Raum verlassen hat, holt Retro etwas zu Essen.
„So, ich wünsche einen guten Appetit. Ich hoffe es wird euch schmecken.“

Retro nahm seine Aufgaben sehr pflichtbewusst wahr. Doch die Eltern von Merle hielten durch. Daher dauerte es bis zum nächsten Morgen. Nachdem der Mann im Anzug aufgestanden war rief er bei Retro an um den Verlauf der Folter zu erfahren. Dieser sagte er würde sofort überprüfen wie die Nacht verlaufen sei.
Einige Minuten später klingelte das Telefon im Büro des Firmenleiters von J.J.Byte.
„Hallo?“ – „Guten Tag Sir. Es gab heute Nacht wohl einige Probleme.“ – „WAS? Was ist diesmal passiert?“ – „Die beiden haben die Nacht nicht überlebt.“

Merle war nun bereits seit einigen Tagen in „Freiheit“. Sie hatte sich in einem alten verlassenen Wohngebäude versteckt. Sie hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben jemals wieder etwas von ihren Eltern zu hören.
Seit ihrem Ausbruch hatte sie nichts gegessen. Jegliche Versuche irgendwie an etwas Essbares zu kommen waren misslungen.
Der nächste Versuch musste klappen. Diese Ratte die sie verfolgte war zwar nicht unbedingt das was sie gewohnt war, doch ihr blieb wohl nichts anderes übrig.
Sie schlich hinter ihr her. Die Ratte schien es nicht eilig zu haben und daher fiel es Merle trotz fehlender Übung nicht schwer, ihr zu folgen. Nach einigen Minuten war sie bis auf 5 Meter heran gekommen. Als sie ihre Chance sah sprang sie. Sie biss instinktiv in das Genick der Ratte. Widerwillig biss sie in das dreckige Stück Fleisch und machte eine interessante Erfahrung.
Selbst erlegtes schmeckt immer noch am besten.
Nachdem sie satt war legte sie sich hin. Das würde wohl ihre Kost für die nächste Zeit sein.
Vermutlich würde sie von nun an hier leben sofern sie nicht geschnappt wurde.

„Wir müssen die Kleine erwischen. Setzt einen Preis auf ihren Kopf aus. Höher als normal. Sämtliches Wachpersonal soll auch nach ihr suchen. Wir kriegen sie. Früher oder später.“ Der Mann im Anzug wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dieser Gestaltwandler wurde langsam ein Ärgernis.

Neue Bekanntschaften

Hektik!!! Ein Sprung. Gerettet???
Merle war inzwischen 12 Jahre alt. Sie hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder knapp geschafft ihren Häschern zu entwischen. Diesmal wurde es wieder verdammt ungemütlich. Doch sie würde nicht aufgeben. Sie hatte gelernt, dass sie anders war als die anderen Bewohner der Stadt. Nur einmal war sie verletzt worden. Ihre erste Bekanntschaft mit Silber. Danach wusste sie, dass einige ihrer Häscher vielleicht doch gut genug vorbereitet sein könnten sie zu erwischen.
Doch für dieses Mal schien der Kampf erst einmal wieder vorbei zu sein. Sie stand auf und lief zu einem der von ihr erlegten Gegner. Vielleicht hatte er etwas nutzbares dabei. Sie hatte gelernt, dass einige Besitztümer ihrer Opfer für sie vorteilhaft sein konnten. Das erste was sie so erwarb war ihre Kleidung.
Leider hatte sie nie Ruhe etwas lange zu behalten. Sie musste immer weiterziehen. Ihre Häscher fanden sie immer wieder.
Vielleicht weil es in den Vierteln in denen sie einkehrte immer wieder zu Nachrichten kam, dass eine große schwarze Kreatur dort Menschen vor Überfällen von Gangern beschütze. Sie hatte sich darüber schon Gedanken gemacht, doch sie genoss das Gefühl beliebt zu sein und etwas Gutes zu tun und wollte nicht darauf verzichten.
Dieses Opfer schien nichts wichtiges zu besitzen. Nur eine Uhr. Sie zog sie ihm aus und bemerkte zu spät den Schatten. Kurz darauf war sie in einem Netz gefangen. Sie zappelte wie wild, doch einige Schuss Gel-Muni taten den Rest.

Beim Öffnen der Augen wurde sie geblendet. Als sie sich an das Licht gewöhnt hatte sah sie ein bekanntes Gesicht. Es war der Mann mit dem Anzug! Neben ihm ein schlaksiger Kerl. Mit ihrer astralen Wahrnehmung bemerkte sie, dass er einer dieser seltenen Typen war, die so ein seltsames Muster in ihrer Aura hatten. Merle hatte dies schon öfter gesehen, aber nie Zeit gehabt sich nach dieser Eigenheit zu erkundigen.
„Wussten sie, dass sie Magisch begabt ist?“ Der schlaksige Mann sagte dies ohne die geringste Mimik. Der Mann im Anzug wirkte überrascht. „Das eröffnet uns ja ganz neue Möglichkeiten! Damit ist ihr Wert für uns um einiges gestiegen. Wenn das wahr ist, dann muss ich natürlich meine Pläne ein wenig ändern. Also. Merle, nicht wahr? Du weißt wir haben deine Eltern. Wenn du nicht genau das tust, was ich dir sage, dann werden sie sterben! Wir werden dich einer Art Ausbildung unterziehen. Lerne! Danach wirst du mit einem unserer Mitarbeiter zusammen arbeiten. Wenn du erfolgreich bist und tust was ich dir sage, werde ich deine Eltern am Leben lassen.“ Nachdem der Mann im Anzug das gesagt hatte, wurden Merle die Fesseln abgenommen und sie wurde aus dem Raum geführt.
„Finden sie es nicht gefährlich sie so zu nutzen? Sollte sie vom Tod ihrer Eltern erfahren wäre dies ein großes Problem.“ – „Sie wird nie davon erfahren! Unser loyalster Mann wird mit ihr zusammen arbeiten. Geben sie Paul bescheid. Er soll sich bereits vorbereiten. Wer weiß wie lernfähig die Kleine ist.

Das nächste Jahr verbrachte Merle mit einigen Magiern. Sie lernte alles, was sie wissen musste, und lernte auch einige Zauber. Sie bemühte sich nach Kräften und lernte schneller als die meisten anderen Schüler. Nach einem Jahr hatte sie bereits genug gelernt um ihren ersten Einsatz durchzuführen. Auch wenn sie noch weiter mit den Zauberern üben musste.
Ihr Mentor wies sie darauf hin und führte sie in einen kahlen Raum. Dann ging er wieder. Einige Minuten vergingen. Dann öffnete sich die Türe und ein Hüne mit dunkelblonden Locken und zernarbtem Gesicht betrat den Raum. Die Gestalt war eindrucksvoll. Als er zum ersten mal den Mund öffnete sagte er mit einer rauchigen Stimme: „Hallo. Mein Name ist Paul. Ab heute bin ich dein Partner.“

Vertrauen lernen

„Du weißt was zu tun ist?“
Paul und Merle stehen vor einer großen Lagerhalle. Merle zieht eine Grimasse und meint: „Natürlich, aber noch mal zur Sicherheit: Du gehst rein ich bleibe hinter dir und mache dich unsichtbar. Wenn wir drinnen sind, halte ich mich im Hintergrund.
Du erledigst die Wachen und wenn wir das Versuchsobjekt zerstört haben, verschwinden wir wieder schnellstens. War das so richtig?“ – „Na ja, beinahe. Wenn möglich sollen wir das Versuchsobjekt mitnehmen und nur im Notfall zerstören.“ – „Oh, wie konnte ich das nur vergessen!“ meint Merle sarkastisch.
„Also los geht’s.“ Paul geht zum Eingang und meint: „Na los. Jetzt kannst du zeigen was du kannst.“
„Also gut.“ Nach einem kurzen Moment löst sich Merle in Luft auf. „Vergiss mich nicht!“ meint Paul ironisch. Prompt ertönt die Antwort: „Ich bin schon längst fertig.“
Als Paul daraufhin an sich herunter schaut sieht er nur noch Luft.
Wie von Geisterhand wird die Tür des Lagerhauses geöffnet, die überraschten Wachen kippen lautlos zu Boden und der Weg ist frei.
Nach einigen weiteren Wachen sehen sie ihr Zielobjekt vor sich. Einen Mikrochip. „Nimm ihn!“ Pauls Stimme klingt nervös. „Wir müssen schnell weg. Die Sache war viel zu einfach!“
Merle nimmt den Chip, der daraufhin verschwindet. Gänge rasen vorbei, Wachen kippen zu Boden, doch Paul stoppt nicht. Erst als sie den Ausgang sehen dreht er sich zu Merle um.
„Vorsicht!“ Merle ist überrascht. Was hat Paul? Sie sieht, wie Paul im Astralraum auf sie zustürzt. Keine Zeit zum ausweichen. Ist er verrückt geworden? Paul springt an Merle vorbei. Diese ist nun noch überraschter. Als sie sich umdreht sieht sie, dass Paul sein Messer in einen Körper gebohrt hat. Es war ein Magier. Einige Sekunden später und es wäre zu spät gewesen. Er hatte bereits begonnen einen Feuerball zu beschwören. Das war in letzter Sekunde. „In Zukunft reagierst du wenn ich Vorsicht rufe!“ wütend stapft Paul davon.
Als er aus der Türe tritt sieht er wie Merle nun wieder sichtbar als Jaguar an ihm vorbei rennt. Sie springt in die Luft. Kurz darauf sieht Paul wie sich eine Blutlache bildet. Ein Kampfmagier wird sichtbar. Merle steht auf und schaut nicht zurück. `Sie könnte vielleicht doch noch nützlich werden´.

Ein gefährlicher Kampf

Merle liegt auf der Bank im Besprechungsraum. Ihre Vorderpranken liegen auf Pauls Schoß und dieser krault sie hinter den Ohren.
Merle und Paul arbeiten nunmehr seit einem guten Jahr zusammen. Eine gute Freundschaft hat sich zwischen ihnen gebildet.
Seit jenem ersten Auftrag haben sie sich gegenseitig immer häufiger das Leben gerettet. Nachdem Paul, unter dem Vorwand Merle besser beobachten zu können, vor einem halben Jahr den Antrag gestellt hatte Merle in sein Quartier aufnehmen zu dürfen, wohnen sie nun zusammen.
„Ihre Zusammenarbeit hat sich für unser Konsortium als äußerst fruchtbar erwiesen. Hiermit bekommen sie den Auftrag ein etwas größeres Problem aus der Welt zu schaffen. Sie werden als Sicherheitsleute in die Manufaktur des Konzerns B.L.O.C.K. hineingeschleust. Sämtlicher Funkkontakt ist untersagt, da dort Abhöreinrichtungen existieren. B.L.O.C.K. ist dabei uns vom Markt zu verdrängen. Wir sind davon in Kenntnis gesetzt worden, dass ihnen dies mit Hilfe eines Prototypen gelingen könnte. Zerstören sie ihn!“
Nach dieser Einführung verlässt der Mann im Anzug den Raum. Paul beginnt zu grinsen: „Es wird mir ein Vergnügen sein!“

„Blöde kratzige Uniform.“ Merle windet sich in dem rauen Stück Stoff. „Mit diesem unbequemen Zeug lässt sich ja kein Kampf gewinnen.“ Paul sieht Merle schief an und meint: „Wir stehen vor dem Hauptfirmensitz von B.L.O.C.K. fällt dir nicht mehr auf, als dass deine Uniform Kratzt?“ – „Lass mal sehen. Großer verglaster Wolkenkratzer, 50Meter große Leuchtschrift, jede Menge Sicherheitskameras. Hm…ich weiß nicht, aber die Angelegenheit kommt mir ein bisschen zu groß für uns vor. Aber haben wir eine Wahl?“ – „Ich hab mich informiert. Um dieses Gebäude zu stürmen müsste Lonestar seine Mitarbeiter aus allen Stadtteilen Seattles versammeln und sich mit all seinen Feinden verschwören und selbst dann wäre ein Erfolg fraglich. Wir haben keine Chance!“ – „Ich fragte ob wir eine andere Wahl haben.“
Pauls Handy klingelt. „Ja? WAS! Is ja super!“
Paul packt sein Handy wieder ein und grinst Merle verschwörerisch an.
„Ja? Was is denn? Und was soll das blöde Grinsen?“ – „Größere Truppenverbände greifen soeben J.J.Byte an. Der Chef ist bereits tot! WIR SIND FREI!!!“ – „Wie bitte?“ – „Na ja, ich wusste schon vor einiger Zeit davon und habe mir deshalb vor kurzem was gesichert. Wir haben jetzt auf jeden Fall genug zum Leben und können uns absetzen Kleines.“

Grausame Tatsachen

Seit drei Monaten war Merle nun 15. In ihrer Freizeit hatte sie ein paar neue Leute kennen gelernt. Unter anderem Jimmy. Eines Abends hatte er sich in der Bar einfach neben sie an die Bar gesetzt und sie hatten sich unterhalten. Bereits nach einigen Treffen erfuhr Merle von seiner Hauptbeschäftigung als Schieber. Als sie davon wusste fragte sie sofort nach einem Decker, den sie anheuern könne. Jimmy stellte eine entsprechende Verbindung her und als Paul davon erfuhr half er Merle sofort finanziell aus.
Merle beauftragte den Decker, alles über den Verbleib ihrer Eltern herauszufinden. Der Decker versprach Erfolg, was bei einer solch horrenden Summe auch zu erwarten war.
Merle konnte den gesamten Prozess an einem kleinen Bildschirm mitverfolgen. Minuten vergingen und die ersten Informationen zeigten sich auf dem Schirm. Geburtsurkunden, medizinische Werte, Forschungen und vieles mehr zeigte sich nach und nach auf dem Display. Als der Decker alles gefunden hatte wies er mit besonderer Deutlichkeit auf ein Objekt hin. Es schien sich um die Aufzeichnung einer Überwachungskamera zu handeln. Als der Decker sie abspielte bot sich Merle ein schreckliches Bild. Die Aufzeichnung stammte aus der Nacht nach ihrer Flucht mit der Hilfe ihrer Eltern. Zuerst musste Merle mit ansehen wie ihre Eltern mit Silberbesteck gefüttert wurden. Danach zeigte die Kamera wie ihre Eltern auf dem Silbertablett lagen. Ihre Haut schien zu kochen. Die letzten Bilder zeigten den nächsten Morgen, nachdem das Licht wieder eingeschaltet worden war. Auf dem Silbertablett lagen nur noch zwei mit Seilen verschnürte Fleischbrocken. Sie waren halbzerflossen und verkohlt und die Überreste der Körper hatten kaum noch Ähnlichkeit mit einem Lebewesen. Nur die Mäuler, die vor Schmerzen weit aufgerissen waren, zeigten weiterhin die Zähne von Großkatzen.
„Löschen sie alles! Niemand darf davon erfahren!“ Merle verzog vor Grauen ihr Gesicht.
`Und alles nur weil sie keine Rechte hatten´. Sie beobachtete wie Datei für Datei von dem Display verschwand. Sie sah wie alles was von ihrer Identität noch blieb für immer vernichtet wurde. Als die letzte Datei gelöscht war wollte sie gehen. Doch als sie sich ein letztes mal umdrehte sah sie, dass das Display sich verdunkelte. Sekunden später sah sie wie dem Decker Blut aus Nase und Mund lief. Überrascht blieb sie stehen und überlegte einige Minuten. Es war fast zu spät, als sie DocWaggon hörte und den Raum verließ. Das einzige was sie danach sah, war wie ein Leichensack aus den Gebäude getragen wurde. Der Arzt schüttelte den Kopf und schloss den Reißverschluss über dem Decker. „Scheiß unvorsichtige Decker. Verrecken immer wieder an schwazem ICE.“ Nach diesen Worten stieg er in den DocWaggon Krankenwagen und fuhr ab.
Nach diesem Erlebnis schwor sich Merle das Geheimnis ihrer Herkunft für immer zu bewahren. Auf dass niemals jemand von der ungewollten Mitschuld am Tode ihrer Eltern erführe. Wäre sie damals nicht weggelaufen, wäre es nie dazu gekommen. Außerdem schwor sich Merle nicht aufzugeben, bis sie als Gestaltwandler legal Rechte besäße.

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