Bei den Protozoa handelt es sich um einzellige Eukaryota, also um Zellen mit Zellkern und Zellorganellen.
Protozoa haben eine heterotrophe Ernährung, ernähren sich also von Stoffen und Organismen um sie herum und ähneln im Aufbau sehr den Zellen der Metazoa, also der tierischen Vielzeller.
Die Unterteilung in tierische und Pflanzliche Vertreter ist aus phylogenetischer Sicht nicht gerechtfertigt.
In den Protozoa sind verwandschaftlich weitgehend unabhängige, also polyphyletische Gruppen zusammen gefasst, deren systematische Stellung meist noch nicht genau bestimmt ist. Daher ist die Zusammenfassung dieser Gruppen unter dem Begriff Protozoa umstritten.
Vergleich: prokaryotische und eukaryotische Zelle
Prokaryoten
Prokaryoten gehören zu den „niederen“ Zellen. Sie besitzen im Gegensatz zu den Eukaryoten keinen Zellkern und auch sonst keine Zellorganellen oder Kompartimente, haben kein cytoskelett und sind immer einzellig.
Eukaryoten
Eukaryonten oder „höhere“ Zellen besitzen im Gegensatz zu Prokaryoten einen Zellkern, durch Membranen unterteilte Reaktionsräume, also Zellorganellen oder Kompartimente, haben ein Cytoskelett und können sowohl einzellig, als auch vielzellig sein.
Eine Amöbe unter dem Lichtmikroskop
Bei der Amöbe kann man unter dem Lichtmikroskop verschiedene Strukturen erkennen. Man kann die Ausbildung von Pseudopodien erkennen und auch das einziehen der Pseudopodien in Form des Uroids.
In den Außenbereichen erkennt man gleich hinter der Zellmembran am Rand der Pseudopodien das Etoplasma, sowie im innenbereich der Amöbe das Endoplasma. In der Amöbe kann man außerdem eine sich immer wieder zusammenziehende Vakuole erkennen, die kontraktile Vakuole. An anderen Stellen im Endoplasma sieht man Nahrugsvakuolen und den Zellkern.
Unter dem Elektronenmikroskop könnte man auch noch die weiteren Zellorganellen erkennen.
Formen von Pseudopodien
Pseudopodien kommen in den unterschiedlichsten Formen vor.
Sie reichen von großflächigen Lamellipodien, über dicke Lobopodien und dünne spitz zulaufende Filopodien bis hin zu dünnen verzweigten Rhizopodien oder Reticulopodien, die durch Anastomosen miteinander vernetzt sind.
Die Amöboide Bewegung
Bei Bewegung bildet die Amöbe Pseudopodien aus, die in Bewegungsrichtung gebildet werden und dort mit Hilfe von Adahäsionsmolekülen an den Untergrund haften. Dann zieht sich die Amöbe an diesen Pseudopodien in die Bewegungsrichtung. Liegen Nahrungsbestandteile auf dem Weg werden diese von Pseudopodien umschlossen und durch Phagocytose aufgenommen.
Bei dieser Bewegung ist das Ektoplasma durch Vernetzung von Aktin in einer Art Gel-Zustand. Das Endoplasma befindet sich zum Organelltransport im sogenannten Sol-Zustand. Im Uroid findet ein Übergang vom Gel- in den Sol-Zustand statt und die Membrankomponenten werden dort durch Endocytose wieder aufgenommen.
Andere Protozoen mit Pseudopodien
Radioaria(Strahlentierchen) und Heliozoa(Sonnentierchen) besitzen sogenannte Axopodien.
Axopodien enthalten einen Stab aus Cytoskelettelementen(Microtubuli) und dienen als Schwebefortsätze und dem Nahrungserwerb und Transport.
Radioloria und Heliozoa besitzen dabei einen „Panzer“ aus Kalk, weshalb man ihre Überreste in Form des Kalkpanzers an Stränden im Sand finden kann, wenn man diesen unter dem Mikroskop betrachtet.
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